Rhythmik - Musik & Bewegung an der Musikschule

Manche Kinder kommen mit großen Taschen in die Rhythmik. Den mehr oder weniger entbehrlichen Inhalt haben sie zuhause oder unterwegs geplündert: leere Petflaschen, Murmeln, ein Salatsieb, Steine, Tetrapackungen, Schüsseln, Spaghetti im Glas, Eierkarton, Raffeln, Münzen oder eine Zahnbürste. Einzelne Kinder haben die Mitbringaufgabe vergessen, retten sich aber klug mit dem Geräusch ihres Pullireissverschlusses oder begrüßen mich mit Stimmgeräuschen. Eifrig machen sie sich an die Gruppenarbeit um ihre zwei Planeten zu verklanglichen. Dabei hilft ihnen das Blatt, worauf sie letztes Mal die wichtigsten Eigenschaften der Planeten geschrieben haben. Wie tönt wohl der Uranus mit seinen 210°C minus und wie der Jupiter, der zweimal so schwer ist wie alle Planeten zusammen, wie der Saturn dessen Dichte so gering ist, dass er in einem ausreichend großen Wasserbecken schwimmen könnte, und wie klingt Neptun mit seinen bis zu 1'100 km/h starken Winden? Es entstehen tolle erste Klangideen - wir bannen sie heute auf ein digitales Aufnahmegerät. Die Kinder lauschen fasziniert der entstandenen Tonspur. Die Planetenklänge sind ein Teil der von den Kindern selbst entwickelten „Weltraumgeschichte“, die wir noch mit Instrumenten ergänzen und die wir auf eine CD brennen werden.
Bis zur Fertigstellung der „Klangkomposition“ entwickeln wir viele Ideen und Klangvorstellungen, machen Experimente und treffen Entscheidungen. Wenn wir dann unsere CD miteinander hören, spiegelt sich in den Kindergesichtern Freude, Stolz und Spaß, ein spezieller Moment der Zusammengehörigkeit entsteht. Auch mich macht dies glücklich.
Erika Yoshikawa, Rhythmikpädagogin (Studium in Zürich) / Weiterbildung in SeniorenRhythmik / Unterricht an der Volks- und Musikschule Stansstad









„Der blaue Uranus wartet auf sein Klangfeld"



 

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